Zwischen Münster und Märzenbechern

Man sollte jede Wanderung einmal zu jeweils unterschiedlichen Jahreszeiten gemacht haben, so ein Teilnehmer der Märztour des Albvereins Metzingen. Wanderführer Eckart Ruopp hatte zur Tour „Hochgehpilgert“ auf die eben aus dem Winterschlaf erwachende Schwäbische Alb rund um Zwiefalten eingeladen. Auf die Sonne hoffend, ging es in Fahrgemeinschaften zur Rental-Halle nach Zwiefalten. Der Anstieg durch das gleichnamige Trockental war ideal zum Warmwerden für die 25 Wanderer. Kurz vor Sonderbuch wurde es etwas anstrengender und die Gruppe musste den Regenschutz auspacken. Auf dem Pilgerweg, an den verschiedenen Stationen der Kreuzigung Christi vorbei, ging es zur „Lourdesgrotte“ mit dem Bild der Madonna. Im Sommer sicher ein kühler Ort zum Verschnaufen, am vorletzten Märzsonntag galt es den Schirm hochzuhalten und die Regenjacke zuzuknöpfen. Somit war es auch nix mit dem Alpenblick am höchsten Punkt der Tour, dafür sah man die Türme des Münsters in Zwiefalten und konnte am Horizont den Bussen im Nebel erahnen. Gott sei Dank erlaubten die Bewirtschafter des „Lorettohofes“ den Metzinger Wanderern für die Mittagsrast in der Fahrzeughalle unterzustehen. Dort konnte man auch die gerade zwei Wochen alten jungen Ziegen bewundern. Regenfrei ging es danach durch den blattfreien Wald mit eben aus dem Boden sprießenden Frühjahrsblühern bergabwärts ins Hasenbachtal. Entlang des Hasenbachs erreichte die Gruppe bald die Wimsener Höhle. Zwar waren Höhle und Gastwirtschaft noch im Winterschlaf, in Augenschein nehmen konnte man aber die einzige mit dem Boot befahrbare Wasserhöhle Deutschlands, was insbesondere die ukrainischen Mitwanderer sehr beeindruckte. Ein sehr idyllisches Plätzchen, stellte die Gruppe fest, wo es im Sommer von Ausflüglern wimmelt, waren die Metzinger fast für sich. Durch das wildromantische Tal der Zwiefalter Ach ging es Richtung Gossenzugen, allerdings nicht auf direktem Weg, sondern in einer großen Schleife auf dem Gegenhang vorbei am Dreifaltigkeitskreuz. Unterwegs gab es noch üppige Märzenbecherfelder und einen tollen Aussichtspunkt zum Münster Zwiefalten und dem Bussen. Bald erreichte man Gossenzugen und konnte gemütlich am Bach, wo einzelne Forellen zu sehen waren, ausschreiten in Richtung der Münstergemeinde. Nach einem Blick in die barocke Klosterkirche stärkten sich die Wanderer nach absolvierten 13 km und 300 Höhenmetern im Brauhaus, zufrieden mit den völlig neuen und anderen Einblicken in Natur und Landschaft zu dieser Jahreszeit.