Spannung pur im Polizeimuseum

Senioren des Schwäbischen Albvereins zu Besuch im Stuttgarter Polizeimuseum

Metzingen: Das erste Ziel der Albvereinswanderungen in diesem Jahr war am 9. Januar das Stuttgarter Polizeimuseum. Bei strahlendem Sonnenschein und winterlichen Temperaturen brachte der Zug die Gruppe zunächst bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof und dann die Stadtbahn U15 bis zur Haltestelle am Pragsattel im Norden der Stadt. Nun waren es nur noch wenige Schritte bis zum Polizeipräsidium, auf dessen Gelände sich die Museumsräume befinden.

Dort konnten sich die Teilnehmer bei einer hochinteressanten zweistündigen Führung Einblicke in 200 Jahre Polizei- und Kriminalgeschichte verschaffen. Den Begriff „Polizei“ gibt es etwa seit dem 16. Jahrhundert. Früher gab es Bezirksbeamte, die Kontakt zur Bevölkerung hatten und ihr Ziel mit dem Fahrrad erreichten, sogar auf der Autobahn. Auch war das Ansehen höher. Drei verschiedene Abteilungen präsentierten sich mit unterschiedlichen Themeninseln: die Verkehrs- und Schutzpolizei (täglicher Dienst), Großlagen (z.B. die Rolle der Polizei während des Deutschen Herbstes – RAF) und die Kriminalpolizei. Dieser Teil beinhaltet zahlreiche Exponate zu spektakulären Stuttgarter Kriminalfällen, wie z.B. dem Koffermord: Mitten im Stuttgarter Schlosspark finden Fußgänger im Juni 2014 zwei große Reisekoffer mit Blutspuren. Darin waren zwei nackte Leichen entsorgt. Diese beiden Koffer sind heute im Museum zu sehen, ebenso das Fahrrad mit Anhänger, mit dem sie zum Fundort transportiert wurden.

Im nahegelegenen Ristorante Aria konnten danach in gepflegter Atmosphäre der Gaumen verwöhnt und bereits die ersten Eindrücke des Museumbesuchs ausgetauscht werden. Mit frischen Kräften ausgestattet, wurden die berühmten Stuttgarter Stäffele erklommen, um von oben einen wunderbaren Blick auf die Stadt und ihre Umgebung zu werfen. Allerdings war auf Grund vereister Stellen etwas Vorsicht geboten. Auf aussichtsreichen Abschnitten führte der leicht abfallende Weg die Wanderer zur Haltestelle Züricher Straße der Stadtbahn U12. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wurde von dort aus die Heimreise angetreten.

Für die Senioren war dieser Ausflug ein besonderes Erlebnis. Wenige Stunden vor Beginn des Streiks der Lokführergewerkschaft (GDL) erhielt dieses Erlebnis eine noch größere Bedeutung: Schon am nächsten Tag hätte alles anders verlaufen können.