Albvereinssenioren erkundeten Ulm

Erwartungsvoll standen 52 Albvereinsfreunde der Ortsgruppe Metzingen auf dem Bahnsteig in Metzingen. Es stand nicht einfach eine Fahrt nach Ulm an, sondern auch das Erleben der neuen Schnellfahrstrecke Wendlingen – Ulm. Aus dem stark belebten Ulmer Bahnhof ging es über die Hirschstrasse zum Münsterplatz.

Dort startete der Rundgang, bei strahlendem Sonnenschein, in 3 Kleingruppen mit den Stadtführern.  Überaus kundig wurde in die Stadtgeschichte eingeführt. 80 % der Altstadt wurden in den letzten Kriegsjahren zerstört. Verschont blieben neben dem Münster auch weitgehend das Gerber- und Fischerviertel. In den Nachkriegsjahren entstanden schnell neue Bauten, aber auch ein interessantes Nebeneinander von alt und neu.

Der Reichtum der ehemals Freien Reichsstadt weckte zahlreiche Begehrlichkeiten und führte im Zeitablauf zu verschiedenen Herrschaften, mit Pfleghöfen und auch einer (nicht mehr vorhandenen) kaiserlichen Pfalz. Letztlich setzte sich aber immer wieder das freie Bürgertum durch. Besonders facettenreiche Ausführungen galten dem Gerberviertel und der Arbeit der Gerber im Mittelalter.  Nach dem Gerben wurden die Felle zum Ausspülen in die Blau getaucht. Von dort stammt auch der Ausdruck „…die Felle davonschwimmen…“ Im Fischerviertel durfte der Hinweis auf die Geschichte der Ulmer Schachteln und den alljährlichen Schwörmontag mit dem Nabada nicht fehlen. Die Rätsel um historische Straßennamen wie „Vaterunsergasse“ konnten auch wir nicht lösen. Über die Insel ging es zurück zum alten Rathaus, das besonders durch extravagante Fassadenmalereien und eine multifunktionelle historische Uhr beeindruckt. Zahlreiche Stichworte und Fragen dehnten die Führungen abwechslungsreich aus. Aufgrund der dadurch fortgeschrittenen Zeit konnte der Plan einiger Engagierter zur Besteigung der 102m-Plattform am Ulmer Münster leider nicht mehr realisiert werden. Aber Ulm lockt, auch mit Museen zu verschiedensten Themen, zu weiteren Besuchen.

Der Abschluss erfolgte in dem ansprechend renovierten Zunfthaus der Schiffsleute und einem anschließenden Abschiedsgruß an der Donau.

Zwischen Münster und Märzenbechern

Man sollte jede Wanderung einmal zu jeweils unterschiedlichen Jahreszeiten gemacht haben, so ein Teilnehmer der Märztour des Albvereins Metzingen. Wanderführer Eckart Ruopp hatte zur Tour „Hochgehpilgert“ auf die eben aus dem Winterschlaf erwachende Schwäbische Alb rund um Zwiefalten eingeladen. Auf die Sonne hoffend, ging es in Fahrgemeinschaften zur Rental-Halle nach Zwiefalten. Der Anstieg durch das gleichnamige Trockental war ideal zum Warmwerden für die 25 Wanderer. Kurz vor Sonderbuch wurde es etwas anstrengender und die Gruppe musste den Regenschutz auspacken. Auf dem Pilgerweg, an den verschiedenen Stationen der Kreuzigung Christi vorbei, ging es zur „Lourdesgrotte“ mit dem Bild der Madonna. Im Sommer sicher ein kühler Ort zum Verschnaufen, am vorletzten Märzsonntag galt es den Schirm hochzuhalten und die Regenjacke zuzuknöpfen. Somit war es auch nix mit dem Alpenblick am höchsten Punkt der Tour, dafür sah man die Türme des Münsters in Zwiefalten und konnte am Horizont den Bussen im Nebel erahnen. Gott sei Dank erlaubten die Bewirtschafter des „Lorettohofes“ den Metzinger Wanderern für die Mittagsrast in der Fahrzeughalle unterzustehen. Dort konnte man auch die gerade zwei Wochen alten jungen Ziegen bewundern. Regenfrei ging es danach durch den blattfreien Wald mit eben aus dem Boden sprießenden Frühjahrsblühern bergabwärts ins Hasenbachtal. Entlang des Hasenbachs erreichte die Gruppe bald die Wimsener Höhle. Zwar waren Höhle und Gastwirtschaft noch im Winterschlaf, in Augenschein nehmen konnte man aber die einzige mit dem Boot befahrbare Wasserhöhle Deutschlands, was insbesondere die ukrainischen Mitwanderer sehr beeindruckte. Ein sehr idyllisches Plätzchen, stellte die Gruppe fest, wo es im Sommer von Ausflüglern wimmelt, waren die Metzinger fast für sich. Durch das wildromantische Tal der Zwiefalter Ach ging es Richtung Gossenzugen, allerdings nicht auf direktem Weg, sondern in einer großen Schleife auf dem Gegenhang vorbei am Dreifaltigkeitskreuz. Unterwegs gab es noch üppige Märzenbecherfelder und einen tollen Aussichtspunkt zum Münster Zwiefalten und dem Bussen. Bald erreichte man Gossenzugen und konnte gemütlich am Bach, wo einzelne Forellen zu sehen waren, ausschreiten in Richtung der Münstergemeinde. Nach einem Blick in die barocke Klosterkirche stärkten sich die Wanderer nach absolvierten 13 km und 300 Höhenmetern im Brauhaus, zufrieden mit den völlig neuen und anderen Einblicken in Natur und Landschaft zu dieser Jahreszeit.

Aprilwanderung des Schwäbischen Albvereins

Wer auf einer ausgedehnten Wanderung einmal das Ermstal von seiner anderen Seite erleben möchte, der ist herzlich eingeladen, an der Aprilwanderung der Ortsgruppe Metzingen des Schwäbischen Albvereins am Samstag, 26. April 2025, teilzunehmen.

Mit dem Zug geht es von Metzingen nach Bad Urach, durch die Altstadt und beginnend mit dem steilen Aufstieg am östlichen Hang gehen wir dann auf schmalen Wegen entlang des Albtraufs zu den Uracher Höllenlöchern und zum Buckleter Kapf. Unterwegs genießen wir die Aussicht auf das Ermstal. An Hülben vorbei durchwandern wir danach die Hochfläche des Kienbeins bis zur Karlslinde und werfen einen Blick hinüber zum Hohenneuffen. Ein kurzer steiler Abstieg führt uns zum Schillingskreuz und von dort über das Hörnle und den sonnigen Panoramaweg bis zum Ziel dieser Wanderung am Sportheim in Kappishäusern.

Insgesamt 16 km in ca. 4,5 Stunden reiner Gehzeit mit 400 Höhenmetern bei teils steilem Aufstieg erfordern Ausdauer und geeignetes Wanderschuhwerk. Besonders für die Abstiege können Wanderstöcke sehr hilfreich sein. Unterwegs machen wir genügend Vesper- und Trinkpausen und zum Abschluss ist eine gemeinsame Einkehr geplant.

Auch wer nicht Mitglied im Schwäbischen Albverein ist darf gerne mitwandern. Treffpunkt ist um 9:50 Uhr am Bahnhof in Metzingen. Fahrzeuge parken am besten an der Öschhalle, ein Transfer von Kappishäusern dorthin wird organisiert.

Anmeldungen bitte bis zum 22. April an