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Das weithin durch sein Theater „Lindenhof“ bekannte Dorf Melchingen war Ziel der Senioren-Wanderung des SAV Metzingen im Oktober 2023. Die große Teilnehmerschar war schon bei der Busfahrt angetan von der weiten Landschaft der Kuppenalb.
Vom Ortsrand von Melchingen führte der Weg hinauf, vorbei an dekorativen Schautafeln des japanischen Alternativmediziners und Parawissenschaftlers Masaru Emoto, der die Auffassung vertrat, dass Wasser die Einflüsse von Gedanken und Gefühlen aufnehmen und speichern könne. Nach diesem eindrucksvollen und informativen Anstieg war die Lauchertquelle erreicht. Der ausgemauerte Quelltopf schüttet zwar das ganze Jahr, bringt aber wenig Wasser, was derzeit auch sicher auf diesen regenarmen Spätsommer zurückzuführen ist. Dies beeinträchtigt jedoch nicht die Tatsache, dass die Lauchert neben Bära und Schmeie einer der drei größeren Flüsse ist, die ihr Wasser von der Schwäbischen Alb zur Donau hin entwässern.
Auf dem weiteren Weg wurde die Sicht frei zu der durch seine Kapelle bekannten Ortschaft Salmendingen, die sich mit der wuchtig herausragenden St. Michael-Kirche zum Ghaiberg hin anschmiegt. Bald darauf kam die Hütte des Melchinger Albvereins in Sicht. Eine kurze Rast mit kleinen Leckereien brachte die Wanderschar in Stimmung für den letzten Anstieg zum eigentlichen Höhepunkt der Wanderung: der Ruine Hohenmelchingen. Nur wenigen der Teilnehmer war diese Anlage bekannt, und so war das Staunen über solch eine Höhenburg, vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut, um so größer. Mit großem Interesse wurde jedes einzelne Detail dieser alten Mauern erkundet und die Kunst der damaligen Architektur bewundert.
Auf breiten Wald- und Wiesenwegen ging es durch das Hirschtal zurück ins Laucherttal. Der Omnibus stand schon bereit und führte die Gruppe wieder nach Melchingen. Bei einem kurzen Abstecher ins dortige Dorfmuseum bot sich den Teilnehmern die Gelegenheit, einen Einblick in die Lebens- und Arbeitsweise des „einfachen Volkes“ auf der kargen schwäbischen Alb um 1900 zu bekommen.
Eine abschließende Einkehr im Gasthaus Ochsen war den Wanderern gegönnt und so konnte die Heimfahrt, satt von vielen neuen Entdeckungen über Altes und herrlichen Gaumenfreuden, angetreten werden.