Senioren im Bann von Hutebuchen, Buckelquadern und einem Grenzstein

Informative Höhentour des Schwäbischen Albvereins mit einzigartigen Ausblicken ins Große Lautertal und bis zu den Alpen

Metzingen: Auch zur Hauptferienzeit im August war es für die Wanderführer Hans und Inge Bader selbstverständlich, eine Exkursion anzubieten. Diese Mühe wurde durch eine überwältigende Teilnehmerzahl und mit perfektem Wanderwetter belohnt.

Zunächst führte der Weg vom Parkplatz Reichhartsberg oberhalb von Hundersingen durch eine Märchenlandschaft, geprägt von Wacholderheiden mit Hutebuchen. Eine Hutebuche ist ein durch Beweidung entstandener mächtiger Einzelbaum, bei dem verschiedene Bäume zu einem gemeinsamen Stamm verwachsen sind. Auf bequemem Untergrund war der Aussichtspunkt Schachen schnell erreicht. Idyllisch präsentierte sich unten im Tal die Ortschaft Bichishausen mit ihrer Burgruine. Bis zum Jahr 1805 verlief im Ort die Grenze zwischen Württemberg und Fürstenberg. Heute erinnert das Zollhaus an diese Zeit.

Zurückgekehrt zum Parkplatz schloss sich mühelos die Fortsetzung über die Albhochfläche an. Bald schon weckte der seltene Flurname „Lüssen“ die Neugier der Gruppe. Er lässt sich auf das Wort „Los“ zurückführen. Früher wurde manchmal Land, das vorher im Allgemeinbesitz/Allmende war, unter allen Bürgern aufgeteilt. Dabei wurden gleich große Stücke angelegt und verlost. Nach kurzer Wanderstrecke konnte an der historischen Grenzlinie ein Grenzstein aus dem 17. Jahrhundert mit den Wappen von Württemberg und Fürstenberg begutachtet werden. An Getreidefluren entlang und vorbei an Dürrenstetten gelangten die Senioren zum dortigen Parkplatz.

Ein Abstecher zur Burgruine Hohengundelfingen mit ihrer bemerkenswerten Lage und Ausdehnung durfte jetzt nicht fehlen. Auffällig sind die Reste des ehemaligen Bergfrieds aus Buckelquadern, die sich an der Sichtseite buckelartig nach außen wölben. Die mäandrierende Lauter bot hier einen faszinierenden Blick nach Süden. Am Horizont waren die Alpen mit dem Säntis zu erkennen.

Bereits auf dem Rückweg zum Parkplatz war aus den Unterhaltungen die Sehnsucht nach einem guten Essen zu vernehmen. Dieser Wunsch konnte unverzüglich im „Hirsch im Grünen“ in Mehrstetten erfüllt werden. Mitwandernde Gäste waren von diesem erlebnisreichen Nachmittag begeistert und fühlten sich von Anfang an integriert.