Das wechselhafte Wetter tat dem Interesse an der traditionellen Wanderung des Albverein Metzingen zu den Märzenbechern keinen Abbruch. Und so machten wir uns mit einem ausgebuchten Bus auf die Reise zum Wolfstal. Die Wanderung begann, nahe der Wolfsfalle, auf einem naturbelassenen Weg, der vom Regen sehr aufgeweicht war. Der Spruch eines Wanderfreundes: „Im Kurort wird für eine Schlammwanderung bezahlt. Hier bekommen wir diese umsonst.“ War für den ersten Kilometer sehr zutreffend, so dass der Blick auf die Märzenbecher fast vernachlässigt wurde. Auf einem schönen Wiesenweg fiel dann der Schlamm wieder von den Stiefeln ab. Hier ersetzten leichte Sonnenstrahlen den Nieselregen und sorgten für eine lockere Stimmung. Im weiteren Verlauf erfolgte dann die Belohnung mit dem Blick auf die großflächig sichtbaren Märzenbecher, die sich in diesem Jahr mit einem auffallend langen und schön weißen Blütenstand präsentierten. Zwischen und auf alten bemoosten Baumstämmen zeigten sich auch etliche zinnoberrote Kelchbecherlinge (ein seltener Pilz).
Die Wanderung fand ihren Ausklang in einem traditionsreichen Haus, der Laufenmühle. Hier gab es schon im 12. Jahrhundert eine Mühle, die viele Veränderungen erlebte. Im Bauernkrieg erwarb sich der Müller Ignaz Reiser als Bauernführer den Ruf eines „kriegerischen Müller“. Beständig blieb über die Jahre und die Wechsel der Geschichte der Tuffstein, der im Lautertal abgebaut wurde. Er fand auch beim Bau des Olympiastadion Berlin Verwendung. An diese Zeit erinnern eine Infotafel und eine alte Steinsäge. Die Laufenmühle ist 1885 abgebrannt und wurde, in historischer Form, wieder aufgebaut. 1925 wurde der Mühlenbetrieb stillgelegt. 1992 erfolgte der Umbau in das heute ansprechende, rustikale Lokal.