Absage der Seniorenwanderung am 11. Januar 2022

Bis Anfang Januar werden die Mitglieder des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Metzingen das Jahresprogramm 2022 erhalten haben und beim Durchblättern feststellen, dass die Verantwortlichen wieder interessante Wanderungen anbieten.
Leider macht die fortbestehende Corona-Pandemie mit den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen bei Veranstaltungen und Wanderungen deren verantwortungsbewusste Durchführung wieder schwerer. Vor allem die unsichere Entwicklung und unvorhersehbare Regeln führen deshalb dazu, dass die erste Seniorenveranstaltung des neuen Jahres nicht stattfindet. Die Wanderführer Wilhelm und Christel Mändle sagen den geplanten Ausstellungsbesuch und die vorgesehene Wanderung in Stuttgart am 11. Januar 2022 ab. Es bleibt abzuwarten und zu hoffen, dass die weiteren Veranstaltungen der kommenden Monate durchgeführt werden können.

Durch historische Fluren zur Großbaustelle

Die Jahresabschluss-Wanderung der Albvereins-Senioren am vergangenen Donnerstag führte durch die Fluren südlich der Erms und oberhalb von Metzingen und Neuhausen. Vom Bahnhof ging es über das „Fischer-Brückle“ (dessen Name nichts mit Angeln in der Erms zu tun hat) unter schöner Dezembersonne hinaus zum Auchtert und Gaugenhart. Wanderführer Hans Bader erläuterte den Teilnehmenden die Bedeutung der historischen Flurnamen, die meist mit der früheren landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen zu tun hat. So ist „Auchtert“ z.B. die Bezeichnung für eine Nachtweide für das Zugvieh. Am höchsten Punkt der Runde auf der Hätzenhalde gab es eine kurze Rast (unser Bild) mit Aussicht nach Norden bis auf die Filderebene. Anschließend ging es zurück Richtung Neuhausen, wo die Teilnehmenden den Weg durch das Gebiet Braike-Wangen wählten, um noch einen Blick auf die geschäftige Großbaustelle der neuen Feuerwache und des Baubetriebshofes zu werfen.

 

Tübinger Märchenwanderung

Großes Glück hatte der Schwäbische Albverein bei seiner Wanderung Anfang November. Wo am Vorabend noch Nebel wie ein Brett war, strahlte beim Einstieg in die Ermstalbahn die Sonne um die Wette mit den Wanderbegeisterten. Sie freuten sich auf Tübingen und eine flotte Wanderung ins Land hinaus. Die Stäffele hoch zum Schloss Hohentübingen brachten einen gleich auf Betriebstemperatur. Oben beim Verschnaufen berichtete Wanderführer Thomas Leichtle, dass sich dort im Schloss sogar der alte Goethe mit einem Spruch über die Schwaben verewigt habe: „Hätten die Schwaben nicht ihren Wein, sie wären zu höherem bestimmt.“ Vorbei an Goethehäuschen und Bismarckturm sollte man nun immer wieder Zeuge von Goethes Weisheit werden. Denn ohne diesen Hang zum Wein, ließen sich der Hirschauer oder der Wendelsheimer Wengert nicht erhalten. Was sich bis zuletzt der Wald durch Verbuschung holte, wurde dort in mühsamer Hand- und Hangarbeit wieder zurückgewonnen. Akkurat aufgeschichtete Trockensteinmauern und neu angelegte Rebreihen zeugen davon. Wenig später folgte die weithin sichtbare, windumtoste Wurmlinger Kapelle auf dem Kapellenberg. Anschließend folgten Wurmlingens Flure und auf Wendelsheimer Seite der Anstieg durch Streuobstwiesen und Wengert zum Märchensee. Er liegt im südlichen Teil des auf dem Pfaffenberg gelegenen, bis 1969 betriebenen Sandsteinbruchs und steht mittlerweile als flächenhaftes Naturdenkmal unter Naturschutz. Der See und die bizarren Bruchwände verbreiteten ein verwunschenes Ambiente und ließen einen staunend wie durch einen Tolkinschen Märchenwald hindurchwandern. Zum Glück wartete nicht mehr fern nach über 18 Kilometern Strecke der excellente Küchenchef Roberto hinter Herd und Töpfen seiner Unterjesinger Stadiongaststätte. Gut, dass man es anschließend nicht mehr weit zur Ammertalbahn hatte und bis Metzingen sitzenbleiben konnte.